VHS im Lockdown: Antworten der Volkshochschulen auf die Pandemie
Die Corona-Pandemie hält die ganze Welt in Atem und hat zu Maßnahmen und Situationen geführt, die man zuvor für unmöglich gehalten hätte. Der Lockdown erscheint als das Gebot der Stunde und sorgt für massive Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Menschen sind aufgerufen, im Home Office zu arbeiten und ihre Kinder zuhause zu betreuen.
Kindergärten und Schulen befinden sich im Notbetrieb, während nur Geschäfte und Dienstleister des alltäglichen Bedarfs geöffnet haben dürfen.
Im Zuge des Infektionsschutzes sollen Kontakte auf jeglicher Basis auf ein Minimum reduziert werden. Das betrifft alle Lebensbereiche und dementsprechend auch die Volkshochschulen. In normalen Zeiten finden Tausende Veranstaltungen jedes Jahr an den Volkshochschulen statt.
Die VHS versteht sich selbst dabei nicht nur als Bildungseinrichtung, sondern auch als wichtiger Ort der Begegnung. Dass die Pandemie auch das Volkshochschulwesen hart trifft, steht somit außer Frage.
Vorübergehende Einstellungen des Kursbetriebs in Präsenz
Das VHS-Programm lebt üblicherweise von regelmäßigen Präsenzen, schließlich ist die Wohnortnähe einer der Pluspunkte der Volkshochschulen. Zu einer Vermeidung sämtlicher nicht unbedingt notwendiger Kontakte passt das natürlich nicht.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Lockdown auch Kitas und Schulen betrifft, ist es logisch, dass auch die Volkshochschulen betroffen sind. Diese haben bereits 2020 ihren Kursbetrieb in Präsenz eingestellt und veranstalten gegenwärtig keine klassischen VHS-Kurse.
Zunehmende Online-Angebote an den Volkshochschulen
Die Einstellung des Kursbetriebs ist zwar nur vorübergehender Natur, hat aber dennoch dafür gesorgt, dass die Volkshochschulen zwischenzeitlich von der Bildfläche verschwunden sind. Sie sind aber nach wie vor da und nehmen ihren öffentlichen Bildungsauftrag sehr ernst. Online-Kurse sind nun auf dem Vormarsch und gewinnen an den Volkshochschulen an Bedeutung.
Bislang kamen die Kursangebote der Volkshochschulen oftmals noch etwas angestaubt daher. Während das E-Learning mehr und mehr an Bedeutung gewann, hielt die VHS am Konzept der Präsenzkurse fest. Als diese im Zuge der Pandemie 2020 plötzlich nicht mehr möglich waren, entdeckten die Volkshochschulen Online-Kurse allmählich für sich.
Anfangs gestaltete sich die virtuelle Umsetzung des Kursprogramms noch sehr holprig. Die Dozenten waren nicht mit der Technik vertraut und auch seitens der Volkshochschulen gab es keine entsprechende Infrastruktur.
Mittlerweile hat ein Umdenken im Volkshochschulwesen stattgefunden und Online-Kurse haben sich etabliert. Die Lehrkräfte haben an Erfahrungen gewonnen und beherrschen mittlerweile die notwendige Technik, um sich per Kamera und Mikrofon mit den Kursteilnehmenden virtuell zu verbinden.
Außerdem haben die Volkshochschulen tragfähige Konzepte entwickelt und stellen unter anderem die vhs.cloud als Plattform zur Verfügung.
VHS-Kurse werden digital
Digitale Angebote haben nicht zuletzt durch die anhaltende Corona-Pandemie im Volkshochschulwesen Einzug gehalten. Ohne die zwingende Notwendigkeit von Alternativen zu klassischen Präsenzkursen wäre das E-Learning bestenfalls eine kleine Nische im VHS-Programm. COVID-19 hat letztendlich dafür gesorgt, dass sich die Volkshochschulen öffnen und ihre VHS-Kurse digital gestalten.
Regional können die digitalen Angebote der Volkshochschulen zwar noch stark variieren, aber die örtliche Unabhängigkeit von Online-Kursen sorgt dafür, dass auch Kurse von weiter entfernten Volkshochschulen in Betracht kommen. Interessierte können somit aus dem Vollen schöpfen und aus dem Angebot nahezu aller Volkshochschulen auswählen.
Die Corona-Krise sorgt für massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der persönlichen Freiheit. Die Pandemie-Bekämpfung fordert viele Opfer, aber immerhin haben die Volkshochschulen so den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft. Es bleibt zu hoffen, dass die Corona-Krise bald überwunden ist und Online-Kurse weiterhin ein Teil des VHS-Programms bleiben.