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VHS-MOOC

Unabhängig davon, ob es um MOOCs im Allgemeinen oder einen VHS-MOOC im Speziellen geht, wirft der Begriff immer wieder aufs Neue Fragen auf. Menschen, die sich beispielsweise neben dem Beruf weiterbilden möchten und im Zuge dessen besonderen Wert auf Flexibilität legen, entdecken immer häufiger die Möglichkeiten der modernen IT für sich und setzen aus diesem Grund auf E-Learning-Angebote.

Im Rahmen einer entsprechenden Recherche stößt man dann immer häufiger auch auf MOOCs. Internationale und nationale Anbieter sorgen in diesem Bereich für eine stetig wachsende Anzahl entsprechender Offerten, so dass die Wahl durchaus eine Herausforderung sein kann. Aus diesem Grund sollten sich Interessenten ausreichend Zeit für die Kurswahl nehmen und gegebenenfalls mit verschiedenen Anbietern in Kontakt treten, um einen individuellen Vergleich durchzuführen. Zunächst gilt es jedoch zu ergründen, worum es sich dabei überhaupt handelt.

Was bedeutet MOOC?

Die Abkürzung MOOC steht für Massive Open Online Course und beschreibt Online-Kurse, die sich dadurch auszeichnen, dass sie für alle offenstehen. Große Teilnehmerzahlen sowie die Tatsache, dass keine strengen Zulassungsbedingungen existieren sind die wesentlichen Kennzeichen und sorgen dafür, dass diese Lernform ihren internationalen Siegeszug gerade erst begonnen hat. Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus das Universitätsniveau, auf das derartige Kurse im Allgemeinen setzen. In vielen Fällen ist die Teilnahme an einem Massive Open Online Course auch kostenlos, so dass Bildung keine Frage des Geldes sein muss.

Im Rahmen eines Massive Open Online Course kann man über das Internet an weltweit renommierten Hochschulen Online-Kurse besuchen oder auch gemeinsam mit Gleichgesinnten aus aller Welt an virtuellen Lernangeboten privater Anbieter teilnehmen. Wer schon die Flexibilität eines Fernstudiums schätzt, wird von den Möglichkeiten eines MOOCs wahrlich begeistert sein.

Wie funktioniert ein MOOC?

All diejenigen, die sich aufgrund der vielfältigen Vorzüge für eine MOOC-Teilnahme interessieren, sollten sich im Vorfeld nicht nur auf die Suche nach geeigneten Anbietern und Kursen begeben, sondern darüber hinaus auch hinterfragen, wie ein solcher Massive Open Online Course überhaupt funktioniert.

Im Gegensatz zu einem Fernstudium erhält der Teilnehmer nicht nur Zugang zu den Lernmaterialien, sondern kann über das World Wide Web an realen Kursen teilnehmen. MOOCs verbinden demnach die Vorteile eines Fernkurses mit den interaktiven Möglichkeiten des Internets. Ein solcher Kurs läuft vollständig online ab, kommt demnach ohne jegliche Präsenz aus und schöpft die technischen Möglichkeiten zugunsten einer größtmöglichen digitalen Interaktion aus.

Welche MOOC-Arten gibt es?

Dass MOOCs vielfach als Zukunft des E-Learnings bezeichnet werden und gegenwärtig einen regelrechten Boom erleben, ist angesichts der Vorzüge nicht verwunderlich. Um die richtige Wahl treffen zu können, sollten Interessenten allerdings auch ein wenig Hintergrundwissen sammeln und sich mit den verschiedenen Arten auseinandersetzen.

Es geht demnach nicht nur darum, welche Themen behandelt werden, sondern auch um die Art des Massive Open Online Course, denn diesbezüglich existieren durchaus Differenzen. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen cMOOCs, xMOOCS und Blended MOOCs. Nachfolgend finden sich einige weiterführende Informationen zu den gängigen Arten.

cMOOC

Im Falle eines cMOOCs steht das vorangestellte c für connectivism. Dementsprechend wird hierbei besonders großer Wert auf die Vernetzung der Teilnehmer eines Massive Open Online Course gelegt. Die Lernenden und Lehrenden befinden sich so in einer ständigen Diskussion und tauschen sich permanent aus. Zunächst werden verschiedene Ressourcen, wie zum Beispiel Texte und Videos, bereitgestellt.

Anschließend können die Teilnehmer selbst aktiv werden, indem sie sich austauschen, miteinander diskutieren oder die Materialien ergänzen. Der Umfang der Beteiligung kann je nach Kurs und Teilnehmer variieren. Im Allgemeinen setzen cMOOCs auf die folgenden vier Beteiligungsstufen:

  • Orientieren
  • Ordnen
  • Beitragen
  • Teilen

xMOOC

Vielfach stößt man auch auf den einen oder anderen xMOOC und fragt sich, wofür das vorangestellte x steht. Die Antwort lautet „extension“. Betrachtet man den Ursprung der xMOOCs, wird recht schnell deutlich, wie dies zu verstehen ist. Als xMOOCs bezeichnen die Universitäten die Online-Varianten ihrer Kurse, so dass diese gewissermaßen als Erweiterung des allgemeinen Angebots in Erscheinung treten.

Festgelegte Themen und fixe Materialien machen einen solchen xMassive Open Online Course aus, der folglich bei der Kursgestaltung keine Mitwirkung der Lernenden vorsieht, wie dies bei anderen Varianten mitunter der Fall ist.

Blended MOOC

Sogenannte Blended MOOCs komplettieren die verschiedenen MOOC-Arten und zeichnen sich vor allem durch ergänzende Präsenzen aus. Der Kurs findet demnach nicht ausschließlich online statt, wodurch oftmals die Möglichkeit besteht, akademische Credit Points zu sammeln.

VHS-MOOC

Wenn es um die unterschiedlichen Arten beziehungsweise Anbieter von MOOCs im deutschsprachigen Raum geht, stoßen Interessierte zuweilen auch auf Offerten der einen oder anderen VHS. Darunter können sie sich jedoch oftmals nichts vorstellen und wissen so gar nicht, worum es sich dabei handelt. Zumeist denkt man im Falle eines Massive Open Online Course an Anbieter wie Coursera, Udacity oder Iversity.

Dass auch die traditionellen Volkshochschulen in diesem Segment aktiv sind, überrascht dahingegen viele, schließlich handelt es sich dabei um seit Jahrzehnten etablierte Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Deutschland, die vor allem mit Präsenzkursen in Erscheinung treten. Dass auch der eine oder andere Massive Open Online Course von den Volkshochschulen veranstaltet wird, zeigt aber mehr als deutlich, dass auch die VHS mit der Zeit geht und die Vorteile dieser Lehrgangsform längst für sich entdeckt hat. Online-Kurse bilden zwar nach wie vor ein Randangebot, sind aber mittlerweile immerhin Teil des vielfältigen Bildungsangebots der Volkshochschulen.

Grundsätzlich sollen die VHS-Massive Open Online Courses für jeden zugänglich sein, doch die zentrale Zielgruppe ist die sogenannte VHS-Profiwelt. Darunter versteht man all diejenigen, die professionell mit der VHS zu tun haben. Dies gilt in erster Linie für VHS-Leiter, Vorstände, Mitarbeitende und Kursleiter. Getreu dem Motto „Wecke den Riesen“ sollen die VHS-MOOCs das enorme Potenzial von MOOCs im Bereich der Volkshochschulen aufzeigen und den Teilnehmern die vielversprechenden Möglichkeiten des Web-Lernens vor Augen führen.

Angesichts des enormen Booms, den das E-Learning bereits seit geraumer Zeit erlebt, erscheinen Massive Open Online Courses zeitgemäß. Diese liefern den Volkshochschulen das notwendige Rüstzeug für die Zukunft der Erwachsenenbildung. Kennzeichnend für die VHS-MOOCs ist die Tatsache, dass diese nicht als klassische Lehrveranstaltungen konzipiert sind, sondern stattdessen besonders großen Wert auf einen intensiven Austausch legen.

Auch, wenn sich die bislang angebotenen VHS-MOOCs in erster Linie an Menschen richten, die beruflich mit der VHS verbunden sind, haben diese gewissermaßen eine neue Ära an den Volkshochschulen eingeläutet. In den kommenden Jahren dürfte dieses Thema weiter an Bedeutung gewinnen, so dass auch Online-Angebote der VHS präsenter werden dürften.




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Dieser Beitrag wurde zuletzt am 05.03.2024 aktualisiert.

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